Job shadowing
geschrieben von XXX
– einem Kollegen, einer Kollegin wie ein Schatten zu folgen, das Beobachtete zu reflektieren, zu besprechen und mit der eigenen Arbeit in Beziehung zu setzen – das ist das Ziel unseres neuen europäischen Fortbildungsprojekts. Dabei besuchen unsere Lehrkräfte in kleinen Gruppen eine befreundete Schule im elsässischen Ensisheim.
Dabei besuchen unsere Lehrkräfte in kleinen Gruppen eine befreundete Schule im elsässischen Ensisheim.
Im Zentrum der ersten Reise stand nun das „restaurant pédagogique“. Hier arbeiten die Schülerinnen und Schüler des Collège Victor Schoelcher wie in einem echten Restaurant und bewirten externe Gäste – die Großeltern einer Schülerin, Vertreter der Stadtverwaltung, Kooperationspartner der Schule und diesmal auch uns Gäste aus Waiblingen.
Vor Ort konnten die Lehrkräfte der Maria-Merian-Schule beobachten, wie die Schülerinnen und Schüler am Vortag auf ihre Aufgaben vorbereitet wurden und wie sie am Restauranttag selbst ruhig und selbstständig ihre jeweilige Arbeit erledigten. Den zunehmenden Stress in der letzten Stunde vor der Mittagszeit durchzustehen, am Ende des Tages recht erschöpft zu sein, das gehörte auch dazu. Zur Belohnung gab es zufriedene Gäste und den Stolz auf sich selbst. Dies war umso eindrucksvoller, als es sich bei der Klasse um Schülerinnen und Schüler mit leichten kognitiven Einschränkungen handelte.
Was lernten die Schülerinnen und Schüler? Neben vielen Koch- und Servicetechniken – auch schwierigen, wie der Herstellung einer Karamellsauce – selbstständiges und zuverlässiges Arbeiten, die Übernahme von Verantwortung und auch die Kooperation untereinander.
Was lernten die Lehrkräfte der Maria-Merian-Schule? Sie lernten ein neues Unterrichtsmodell kennen und hatten ausgiebig Gelegenheit, mit der französischen Lehrerin und untereinander dieses Modell zu diskutieren, seine Voraussetzungen zu erfassen und nicht zuletzt zu überlegen, ob und wie es an unserer Zweijährigen Berufsfachschule umgesetzt werden kann. Dort sind einige Rahmenbedingungen sehr verschieden, vor allen Dingen muss man mit deutlich geringerer Unterrichtszeit zu Recht kommen. Dennoch: Das Beispiel in Ensisheim war so beeindruckend, dass es für unsere Waiblinger Verhältnisse weiterentwickelt werden wird.
Der Aufenthalt wurde auch dazu genutzt, die nächsten Schülerbegegnungen zu planen: Im Dezember kommt die Ensisheimer Klasse nach Waiblingen, im März 2019 folgt der Gegenbesuch.
Diese Fortbildungsreise ist Teil unseres Erasmus+-Projekts und ist über Mittel der Europäischen Union finanziert. Dafür sind wir sehr dankbar. Und wir bedanken uns sehr herzlich beim Collège Victor Schoelcher, wo wir außerordentlich offen und kollegial empfangen wurden.
UN GRAND MERCI!