Drogen- und Gewaltprävention mit dem Autor Sascha Bisley
Der Autor Sascha Bisley hat in der Bibliothek des beruflichen Schulzentrums vor SchülerInnen des AVdual und anderer Klassen aus seiner Autobiografie „Zurück aus der Hölle“ gelesen.
Mit schonungsloser Offenheit erzählte der Dortmunder, wie er als Jugendlicher trotz behüteter Kindheit in die Drogen- und Gewalttäterszene abrutschte: „Ich habe immer das gemacht, wobei ich mich am lebendigsten gefühlt habe, wo es geknallt hat.“ Im Alter von 19 Jahren kam es dann zu einer Tat, die sein ganzes Leben veränderte: Mit 3,3 Promille Alkohol im Blut verprügelten er und ein Freund einen Obdachlosen und verletzen ihn mit Messern. Bisley kam in Untersuchungshaft und entkam nur durch eine großherzige Geste seines Opfers einer längeren Haftstrafe: Vor Gericht reichte Jonathan, so der fiktive Name des Obdachlosen, Bisley die Hand und vergab ihm. Jonathan starb später an den Spätfolgen der Tat.
„Scham und Selbsthass“ empfindet der Autor heute, wenn er an seine Tat zurückdenkt. Durch die Erfahrungen im Gefängnis sowie das menschliche Verhalten seines Opfers wurde er aber wachgerüttelt: Er begann sich mit den Ursachen seines Drogenkonsums und seiner Gewaltexzesse auseinanderzusetzen und sein Leben komplett auf den Kopf zu stellen.
Heute arbeitet Bisley u.a. als Autor sowie Filmemacher und gibt Kurse zur Gewaltprävention an Schulen: „Ich will anderen die Scheiße, die ich gemacht habe, ersparen.“
Auf seine ZuhörerInnen hinterlassen seine Schilderungen merklichen Eindruck. Gebannt folgen sie seinen Worten und stellen ihm nach der Lesung zahlreiche Fragen. Am Ende gibt Bisley ihnen folgenden Appell mit auf den Weg: „Die einzige Freiheit, die ihr habt im Leben, ist es, die richtige Entscheidung zu treffen. Denkt immer eine Sekunde nach, bevor ihr etwas macht.“
Text: Degen
Bilder: Alay