Gesunde Ernährung
Die Ernährung hat neben Bewegung und seelischem Wohlbefinden wohl den entscheidendsten Einfluss auf unsere Gesundheit. Eine ungesunde Ernährung ist die Ursache vieler gesundheitlicher Störungen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass in den westlichen Industrieländern mehr als 70 Prozent aller Erkrankungen auf die Lebens- und Ernährungsweise zurückzuführen sind. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse zur Ernährung aus dem Jahr 2017 möchten sich 45 Prozent der Menschen gesünder ernähren. Jedoch gaben gleichzeitig 25 Prozent an, es mangele ihnen an entsprechendem Wissen.
Kenntnisse über die heutige Ernährung des Menschen und deren Zusammenhang mit Gebieten wie Psychologie, Medizin, Sport, Umwelt, Gesundheit und Geschichte vermittelt das Wahlfach Sondergebiete der Ernährungswissenschaften. SchülerInnen des beruflichen Gymnasiums, welche dieses Wahlfach belegen, reflektieren nicht nur das eigene Ernährungsverhalten und das heutige Lebensmittelangebot, sondern erwerben auch nützliches Wissen für ein späteres Studium oder eine berufliche Tätigkeit im medizinischen, ernährungswissenschaftlichen oder therapeutischen Bereich.
Das zweistündige Wahlfach kann in der Eingangsklasse und in den beiden Jahrgangsstufen belegt werden. Die SchülerInnen können das Fach jedes Schuljahr neu wählen oder auch wieder abwählen. Wenn das Wahlfach alle drei Schuljahre durchgängig belegt wird, kann es auch für die Präsentationsprüfung gewählt werden.
Flexibilität bietet auch die Themenwahl: Je nach den Interessen der SchülerInnen und der Kurszusammensetzung können die TeilnehmerInnen und die Lehrkraft selbst entscheiden, welche Themen aus den Wahlmodulen des Lehrplans sie bearbeiten möchten. Zur Auswahl stehen dabei unter anderem Module über Gewicht und Gesundheit, Ernährung und Psyche, Zusatzstoffe, Ernährung und Sport, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Ernährung und Krebs. Abwechslung bieten zudem Praxisanteile in der Küche, Ausflüge wie zum Beispiel ins „Teelädle“ in Waiblingen oder eine geplante Exkursion in einen Stuttgarter Unverpackt-Laden.
Im vergangenen Schuljahr 2017/18 wählten die SchülerInnen des sozial- und gesundheitswissenschaftlichen Gymnasiums unter anderem das Modul „Kulturgeschichte und Soziologie des Essens“. Im Rahmen des Unterthemas „Essen in anderen Ländern“ befassten sie sich mit der Geschichte des Essverhaltens, den Tischsitten verschiedener Nationen sowie den Fragen, welche Gerichte zu bestimmten Feiertagen serviert werden, welche Folgen das Essverhalten hat oder wie hoch der Anteil der Ausgaben für Lebensmittel ist. Im Mittelpunkt der Recherchearbeiten der SchülerInnen standen die Länder Indien, China, Japan und Türkei. Als Abschluss des Projektes gab es zu Beginn dieses Schuljahres ein gemeinsames Essen, bei dem landestypische Gerichte zubereitet und serviert wurden.