Schulfrei heißt nicht lernfrei
Unterricht an der Maria-Merian-Schule in Zeiten der Corona-Krise
Aus Gründen des Infektionsschutzes ist auch die Maria-Merian-Schule seit dem 17. März 2020 geschlossen. Der Unterricht geht aber weiter – wenn auch anders als bisher. Seit nunmehr über drei Wochen lernen die SchülerInnen von zu Hause aus im sogenannten Home-Schooling. In regelmäßigem Kontakt bleiben SchülerInnen und Lehrkräfte über E-Mail, Messenger-Dienste, Chats, Telefon und Videokonferenzen. Die Lernmaterialien werden per E-Mail sowie über die MMS-Cloud auf der Homepage der Schule bereitgestellt. Um den SchülerInnen das eigenständige Lernen zu erleichtert, erhalten sie jeweils zu Beginn der Woche einen Plan mit den zu erledigenden Aufgaben und dem jeweiligen Zeitbedarf.
Dass diese neue Art des Unterrichtens und Lernens nicht reibungslos und ohne Probleme verläuft, ist allen bewusst: Nicht alle SchülerInnen verfügen über die entsprechende digitale und technische Ausstattung oder auch Selbstdisziplin; viele haben zudem auch nicht die Möglichkeit, ungestört zu lernen. Die Lehrkräfte der Maria-Merian-Schule versuchen daher nach besten Kräften, den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden und die entsprechende Hilfe sowie Unterstützung zu bieten, damit niemand „auf der Strecke bleibt“ und das Lernen trotz der Schulschließung weitergehen kann.
Besonders schwierig ist die Situation für die BerufsschülerInnen, die an der Maria-Merian-Schule unterrichtet werden: Viele Auszubildenden in den Bereichen der Gastronomie und Hotellerie plagen augenblicklich Existenz- und Zukunftsängste, da noch nicht absehbar ist, wann ihre Ausbildungsbetriebe wiedereröffnen können. Belastend ist auch die Situation der Auszubildenden im Bereich der Pflege, die Sorge für die Gesundheit der Bewohner in ihren Einrichtungen tragen müssen. Begleitet werden sie bei dieser herausfordernden Aufgabe von ihren Lehrkräften, die in ihrem Fernunterricht unter anderem Themen wie die Prävention von Infektionskrankheiten in Altenpflegeheimen aufgreifen.
Neben all den Schwierigkeiten eröffnen sich aber in der aktuellen Situation auch neue Möglichkeiten und Chancen: Alle am Schulleben Beteiligten durchlaufen gerade einen fortwährenden Lernprozess, üben sich in neuen Formen der Kommunikation und Interaktion und erweitern ihre Kenntnisse im Hinblick auf das digitale Lernen. Davon wird sicherlich auch der Unterricht zukünftig profitieren. Gleichzeitig wird aber auch bewusst, wie unersetzlich der persönliche Austausch und direkte Begegnungen sind. Dass aktuell überhaupt aus der Ferne unterrichtet werden kann, ist nur möglich, weil SchülerInnen und Lehrkräfte einander kennen und Beziehungen aufgebaut sind. Daher bleibt zu hoffen, dass wir so bald wie möglich wieder zu einem regulären Unterricht zurückkehren werden.
Text: Degen; Bild: Klumpp