La ballade des gens heureux
Unsere 12er-Schüler erlebten eine Frankreichfahrt ganz besonderer Art
Diese Fahrt führte „nur“ nach Mulhouse im Elsass und doch in vieler Hinsicht in eine andere und neue Welt. Die Begegnung mit dem Lycée professionnel du Rebberg brachte uns in einen intensiven Kontakt mit Schülerinnen der dortigen Première und Terminale, die eine sozialpflegerische Ausbildung absolvieren. An deren Berufsziel orientierte sich das gemeinsame Projekt: Eine „Animation“ in einem Pflegeheim für Senioren mit Musik und Bewegung vorzubereiten und durchzuführen. „Pour un flirt avec toi“ (Michel Delpech), „Champs-Elysées“ (Joe Dassin) und „La ballade des gens heureux“ (Gérard Lenorman) wurden intensiv geübt und mit Bewegungselementen kombiniert. Chansons, die die älteren Menschen noch kennen und die auch Jugendliche von heute ansprechen und in gute Stimmung versetzen können.
Der Besuch im Pflegeheim wurde mit (An-) Spannung, auch mit Ängsten und Aufregung erwartet. Angesichts des prächtigen Wetters wurden wir draußen empfangen: in einer parkähnlichen Anlage unter schattenspendenden Bäumen. Vom ersten Moment an waren fast alle Seniorinnen und Senioren aufgeschlossen, riefen die Namen der Chansonniers, sangen mit und vor, klatschen; wer noch konnte, tanzte. In vielen Einzelgesprächen unterhielten wir uns mit unserem Publikum. Alle älteren Herrschaften sprachen Französisch und Elsässisch, die Sprachen gingen ineinander über.
„Wir haben Freude gebracht“, „Ich bin erstaunt, wie wir kommunizieren konnten“, „gut, dass Leute dort sind und die Menschen betreuen“, „Ich hatte Mitleid“ – diese Äußerungen fielen in der Reflexionsstunde am folgenden Tag.
Auch für die Lehrkräfte unerwartet und außergewöhnlich gut verlief vom ersten Tag an die Kommunikation unter den deutschen und französischen Schülerinnen und Schülern. Eine bemerkenswerte Aufgeschlossenheit und Offenheit auf beiden Seiten machte dies möglich.
Das hübsche Städtchen Mulhouse lernten wir in einigen Stadtbummeln, einer Stadtführung zum Thema „poésie urbaine – streetart“, in einem Besuch im Kunstmuseum und beim abschließenden genussreichen Essen in einer Crêperie kennen.
„Herausfordernd aber sehr schön“, „tolles Erlebnis, anstrengend, aber sehr lehrreich“ „etwas Neues und Aufregendes“ lauteten einige der auf der Rückfahrt eingesammelten Kommentare – nous aussi faisons donc partie des gens heureux.
Die Begegnung wurde vom Deutsch-französischen Jugendwerk so großzügig gefördert, dass der Eigenanteil pro Person bei nur 25 Euro lag.
Text und Bilder: Klumpp