Mut zeigen, Haltung leben“

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Maria-Merian-Schule wird Teil des Netzwerks „Schule ohne Rassis­mus – Schule mit Courage“

Mit einem bunten Demokra­tie­tag feier­te die Maria-Merian-Schule Waiblin­gen ihren offizi­el­len Beitritt zum Netzwerk „Schule ohne Rassis­mus – Schule mit Coura­ge“. An dem klassen­über­grei­fen­der Aktions­tag nahmen alle Schüle­rin­nen und Schüler sowie Lehrkräf­te der Schule teil. In 22 Workshops, gelei­tet von exter­nen Fachleu­ten, setzten sie sich auf vielfäl­ti­ge Weise mit den Themen Rassis­mus, Diskri­mi­nie­rung, Antise­mi­tis­mus, Sprache, Identi­tät und Demokra­tie auseinander.

Ein klares JA der Schulgemeinschaft

Der Weg zur Coura­ge-Schule hatte bereits im vergan­ge­nen Schul­jahr begon­nen. Die Initia­ti­ve ging von der Schüler­ver­tre­tung (SMV) aus, die den Wunsch äußer­te, dem bundes­wei­ten Netzwerk beizu­tre­ten. In einer demokra­ti­schen Abstim­mung wurde die gesam­te Schul­ge­mein­schaft einbe­zo­gen – mit einem eindeu­ti­gen Ergeb­nis: JA – wir wollen eine Schule ohne Rassis­mus, eine Schule mit Coura­ge sein.

 

Schul­lei­te­rin Ingrid Klumpp erinner­te in ihrer Begrü­ßungs­re­de zu Beginn des Aktions­ta­ges daran, dass Rassis­mus viele Gesich­ter hat – ob in offenen Benach­tei­li­gun­gen, in alltäg­li­chen Vorur­tei­len oder in unbedach­ten Worten: „Beim Rassis­mus geht es um die Spaltung zwischen ‚uns‘ und ‚ihnen‘. Eine rassis­ti­sche Sicht auf die Welt behaup­tet zu wissen, wer angeb­lich zu uns gehört und wer angeb­lich die anderen, die Fremden sind.“ Sie unter­strich den Anspruch der Schule klar: „Wir wollen eine Schule ohne Rassis­mus sein.“ Die beiden Verbin­dungs­leh­re­rin­nen Sara Helfmann und Nicole Höfler ergänz­ten: „Unsere Schule soll ein Ort sein, an dem Vielfalt selbst­ver­ständ­lich ist. Ein Ort, an dem jede Geschich­te gehört wird. An dem wir vonein­an­der lernen – mit Respekt, mit Offen­heit, mit Herz.“

Die beiden Schüler­spre­che­rin­nen Laura Scheu­ber und Romy Veigel hoben die Bedeu­tung des Demokra­tie­ta­ges aus Sicht der Jugend­li­chen hervor: „Rassis­mus und Ausgren­zung passie­ren nicht irgend­wo da draußen – sie passie­ren hier, zwischen uns, im Klassen­zim­mer, im Gruppen­chat.“ Sie beton­ten, dass „Schule ohne Rassis­mus“ kein Titel, sondern eine Haltung sei: „Wir sind nicht perfekt. Aber wir sind bereit zu lernen, hinzu­schau­en und zu verän­dern. Wenn wir heute aus den Workshops gehen, dann hoffent­lich mit der Erkennt­nis, dass wir alle den Unter­schied machen können – nicht irgend­wann, sondern jeden Tag.“

Das Spektrum der Workshops war breit und reich­te von kriti­schen Diskus­sio­nen über Rassis­mus und Hass im Netz bis hin zu persön­li­chen Ausein­an­der­set­zun­gen mit Fragen von Identi­tät und Zugehö­rig­keit. In anderen Workshops wurde über antimus­li­mi­schen Rassis­mus und Antise­mi­tis­mus gespro­chen, über populis­ti­sche Parolen und die Mecha­nis­men von Ausgren­zung. Auch kreati­ve Zugän­ge fanden ihren Platz: In einer Schreib­werk­statt und einem Poetry-Slam-Workshop entstan­den eigene Texte gegen Rassis­mus, während andere Gruppen sich in einer Storytel­ling-Werkstatt mit demokra­ti­scher Sprache und respekt­vol­lem Dialog beschäf­tig­ten. Ziel des Tages war es, Bewusst­sein zu schaf­fen, Empathie zu fördern und Mut zu machen, im Alltag Haltung zu zeigen.

Feierlicher Abschluss mit Pate Moritz Polinski

Den Höhepunkt des Aktions­tags bilde­te die offizi­el­le Aufnah­me­fei­er im Anschluss an die Workshops. Gemein­sam mit ihrem Paten Moritz Polin­ski vom Hotel Restau­rant Lamm Hebsack wurde die Maria-Merian-Schule feier­lich in das bundes­wei­te Netzwerk aufge­nom­men. Polin­ski sprach über seine persön­li­chen Erfah­run­gen mit Vielfalt im Berufs­all­tag: „In der Küche treffen viele Kultu­ren und Genera­tio­nen aufein­an­der – da lernt man schnell, dass man nur als Team funktio­nie­ren kann. Wenn man den Menschen eine faire Chance gibt und offen ist, kann man Großes zusam­men errei­chen.“ Unter­stützt wurde die Zeremo­nie von Andre­as Haiß, einem der Stutt­gar­ter Landes­ko­or­di­na­to­ren des Netzwerks „Schule gegen Rassis­mus – Schule mit Coura­ge“, der die offizi­el­le Aufnah­me vornahm.

Ein Auftrag für die Zukunft

Mit dem Beitritt verpflich­tet sich die Maria-Merian-Schule, regel­mä­ßig Projek­te und Aktio­nen gegen Diskri­mi­nie­rung und für Vielfalt durch­zu­füh­ren. Der Aktions­tag bilde­te dabei den Auftakt für das Engage­ment der Schul­ge­mein­schaft, das Thema dauer­haft im Schul­all­tag sicht­bar zu machen.

Hintergrund

Dem Netzwerk „Schule ohne Rassis­mus – Schule mit Coura­ge“ gehören rund 5.000 Schulen an. Die Mitglie­der des Netzwerks haben sich dazu verpflich­tet, sich nachhal­tig für die Gleich­wer­tig­keit aller Menschen und gegen jede Form von Diskri­mi­nie­rung einzusetzen.

Text: Degen

Bilder: Grauer, Lehmann

 

 

 

 

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