Damit sie wissen, was ihr Kind tut
Der erste internationale Elternabend an der Maria-Merian-Schule brachte Schule und VABO-Eltern miteinander ins Gespräch
Den Abend hatte Gabriele Kieninger, Schulsozialarbeiterin VABO, organisiert. „Mein Ziel ist es, die Eltern mit ins Boot zu holen“, schildert sie ihr Hauptanliegen. Dazu hat sie mithilfe der Integrationsbeauftragten der Stadt Waiblingen sechs Dolmetscherinnen und Dolmetscher organisiert und auch die Arbeitsagentur eingeladen. „Die Eltern wollen doch wissen, was ihre Kinder tun“, sagt sie und lehnte es daher auch ab, dass zum Beispiel sprachgewandtere ältere Geschwister anstelle der Eltern teilnehmen.
Und so diskutieren sie und die Lehrkräfte mit den Eltern darüber, wie viel die Schülerinnen und Schüler an der Schule lernen, wodurch sie herausgefordert werden, welche Anpassungs- und Selbstbehauptungsleistungen sie erbringen. Kieninger schildert das Beispiel einer Schülerin, die durch ein Praktikum in einem Blumenladen Interesse an einer Ausbildung als Floristin gewinnt – dies aber in ihrer Familie vertreten muss, in deren Augen nur ein Studium als Erfolg zählt. Das deutsche duale Ausbildungssystem ist vielfach zu wenig bekannt.
Die Wertigkeit von Ausbildung – dies ist damit das Thema des Abends, über das auch die Vertreterin der Arbeitsagentur berichtet. Und diese Wertigkeit ist noch in anderer Hinsicht zu vermitteln: Eine Ausbildung ist auch für Mädchen das A und O.
Der Erfolg des Abends ist vielschichtig. Die Eltern erhielten Infos über Schule und Schulabschluss sowie über Ausbildung und das duale System, sie lernten die Vertreterinnen der Schule und der Arbeitsagentur kennen – und sie verloren Berührungsängste und konnten sich einbringen. „Die Schülerinnen und Schüler stehen im Mittelpunkt“, betont Kieninger und ist sich sicher, dass eine gute Elternarbeit gerade auch im VABO-Bereich erforderlich ist. Durch den internationalen Elternabend konnten die Eltern sehen, erfragen und erspüren, auf welchem Weg ihre Kinder sind.
Text: Klumpp
Bilder: Kieninger, Rotaru